Josef Matthias Hauer: Ende oder Anfang der Musik? Dr. Werner Schulze Von der Thematik zur Athematik via Mathematik (Zum 100. Geburtsjahr des Begründers des Zwölftonspiels) Arnold Schönberg, gemeinsam mit seinen bedeutendsten Schülern Alban Berg und Anton Webern zu einer "Wiener Schule" zusammengefaßt (und damit überbewertet), gilt gemeinhin als Begründer der Zwölftonmusik. Bereits vor Schönberg arbeitete jedoch Josef Matthias Hauer an einer Zwölftontheorie, die sich von jener des Schönbergkreises grundlegend unterscheidet, schon aufgrund ihres meditativen Charakters und ihrer harmonikalen Wesenseigentümlichkeit. Obzwar enthusiastisch, fast prophetisch, in seinen stark vom fernöstlichen Symbol- und Analogieprinzip inspirierten Gedanken den Neubeginn der abendländischen Musik sehend und propagierend, erblickte Hauer im atonalen Melos zugleich das Ende der Musik. Spätestens ab der Fundierung seines Systems 1919 ging es Hauer um diese "Zerreißprobe der Musik." Vortrag am 22.10.83 |