Tempo und Temporelation Dr. Werner Schulze "Viele sind im Zeitmaaße noch nicht recht sicher, ohnerachtet sie sich dessen schmeicheln und vielleicht ihren Fehler selbst nicht gewahr werden, sondern daß sie sich nur nach andern richten, und auf ein Gerathewohl spielen. ... Dieses Errathen des Zeitmaaßes ist nicht eines der leichtesten Dinge in der Musik: desto nöthiger aber wäre es, deswegen, so viel als möglich ist, einige gewisse Regeln fest zu setzen." (Johann Joachim Quantz, 1752). "Über alles - wird ein Musiker reden; nur wenn man auf Tempofragen zu sprechen kommt, wird er stumm, redet allgemein herum oder schwätzt Unsinn". (Hans Swarowsky, 1979). 1.) Der musikalische Tempobegriff: Metrik und Rhythmik - Tempo in der abendländischen Musik - mensura-tactus-tempus - Die Wiener Klassik - Temporelationen bei Schubert und Brahms. 2.) Außermusikalische Faktoren des Tempobegriffs: Argumente einer schlechten Empirik - Harmonikale Betrachtungsweise - Disposition einfacher Proportionen im Menschen - Musikalisches und physiologisches Tempo: Analogie oder Korrelation? - Rhythmische und tempomäßige "Temperatur" Im Seminar wird das Thema mit Beispielen vertieft. Vortrag & Seminar am 12.3., 13.3.88 |