Harmonik-Vorträge


Die qualitative Zahl
Gerhard G. Thomas


Die qualitative Zahl ist eine zusammengesetzte (d.h. komplexe) Zahl, die mit den fünf Kategorien Ort, Symbol, Relation, Struktur, Wandel verbunden ist.
Als System werden qualitative Zahlen eingesetzt, um komplexe Fähigkeiten des Menschen wie z.B. Erkennen, Wollen, Handeln, Entwickeln, Planen auf eine bewußte operationale Basis zu bringen. Ein solches System der Qualitäten ist die Permutographie. Sie ist aus der von dem Philosophen Gotthard Günther (1900-1984) entwickelten polykontexturalen Logik hervorgegangen. Als Reflektionssysteme für die o.g. komplexen Fähigkeiten anzusehen, entstehen mit ihr vielfältige Polytope; u.a. auch Platonische und Archimedische Körper. Das Eintauchen in die Welt der Polytope (Reflektion durch Geometrie) in Räume höherer Dimensionen (d.h. mehr als drei) erinnert vielleicht einige durch den dabei auftretenden Formenreichtum an Kristalle, visualisierte chemische Formeln, räumliche Energienetze sowie relationale Systeme aus kulturellen, religiösen, technischen Bereichen.
Eine andere geniale Schöpfung G. Günthers ist die Kenogrammatik. Es ist eine mächtige Leerstruktur-Theorie. Eine Anwendung der Tritogrammatik (d.h. der dritten Ebene der Günther'schen Kenogrammatik) ist eine Rhythmus-Beschreibungssprache von Poly-Rhythmen. Es wird klar, warum Rhythmen genauso vielfältig wie natürliche Sprachen eingesetzt werden können.
Im Vortrag werden die beschriebenen Ansätze im Überblick vorgestellt und im Gesprächskreis am folgenden Sonntag vertieft.


Vortrag am 12.7.97